Wie du trotz Krebs ein Stück Kontrolle zurückgewinnen kannst

Die Diagnose Krebs bringt oft das Gefühl mit sich, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren. Plötzlich bestimmen Arzttermine, Behandlungen und körperliche Veränderungen den Alltag. Viele Betroffene erleben Angst, Unsicherheit und das Gefühl der Hilflosigkeit. Doch es gibt Möglichkeiten, wieder ein Stück Kontrolle zurückzugewinnen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du durch bewusste Entscheidungen, Routinen und Selbstfürsorge deine innere Stärke bewahrst.


1. Finde heraus, was du beeinflussen kannst

Es kann dir Sicherheit geben, herauszufinden, welche Aspekte deines Lebens du aktiv beeinflussen kannst und welche nicht. Dazu kannst du eine einfache Übung machen: Nimm ein Blatt Papier und zeichne zwei Spalten. In die linke Spalte schreibst du alles, worauf du direkten Einfluss hast – z. B. deine Ernährung, wie du deinen Tag strukturierst oder wie du mit stressigen Situationen umgehst. In die rechte Spalte notierst du Dinge, die außerhalb deiner Kontrolle liegen, wie ärztliche Diagnosen oder das Verhalten oder Kommentare anderer Menschen.

Wenn du erkennst, welche Aspekte deines Lebens außerhalb deiner Kontrolle liegen und dich stattdessen auf das konzentrierst , was wirklich in deiner Hand liegt, fühlst du dich weniger ausgeliefert. Richte deine Energie bewusst auf die linke Spalte und überlege, welche Lebensbereiche du fortan aktiv gestalten möchtest.


2. Erstelle eine Tagesroutine

Strukturen helfen, das Chaos zu ordnen und ein Gefühl von Stabilität zu schaffen. Selbst kleine Rituale wie eine feste Morgenroutine oder ein kurzer Spaziergang können helfen, sich nicht nur als Patient*in, sondern als selbstwirksame Person mit Bedürfnissen und Zielen zu fühlen. Frage dich:

  • Was kann mir Kraft für den Tag geben?

  • Welche Aktivitäten tun mir gut?

  • Wie kann ich bewusst Pausen einplanen?


3. Journaling als Werkzeug zur Selbstbestimmung

Tagebuchschreiben ist eine der effektivsten Methoden, um Klarheit über Gedanken und Gefühle zu gewinnen. Dein Journal kann ein sicherer Ort sein, um Sorgen loszulassen, aber auch Stärken und positive Momente festzuhalten. Fragen, die dir helfen können:

  • Was hat mir heute ein Gefühl von Sicherheit gegeben?

  • Welche kleinen Erfolge konnte ich erleben?

  • Was kann ich mir morgen Gutes tun?


4. Ernährung und Bewegung als Selbstfürsorge

Dein Körper braucht in dieser kräftezehrenden Zeit besondere Unterstützung. Auch wenn du nicht alles kontrollieren kannst, hast du Einfluss darauf, wie du deinen Körper versorgst. Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit nährstoffreichen Lebensmitteln und bewege dich im Rahmen deiner Möglichkeiten – sei es ein sanftes Stretching, ein Spaziergang oder Atemübungen. Wenn dir die Kraft fehlt gesund zu kochen, nutze Lieferdienste wie Every-Foods. So kannst du dich ausgewogen und nährstoffreich ernähren ohne dir Gedanken ums Einkaufen und Kochen machen zu müssen.


5. Setze klare Grenzen

Viele Menschen neigen dazu, sich in ihrer Krankheit zurückzuziehen oder von gut gemeinten Ratschlägen überwältigt zu werden. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren. Du darfst Nein sagen, wenn dir etwas nicht guttut, und Ja sagen zu dem, was dir hilft.


6. Hol dir Unterstützung

Niemand muss diese Reise alleine gehen. Ob durch professionelle Begleitung, Selbsthilfegruppen oder den Austausch mit anderen Betroffenen – sich Unterstützung zu holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstfürsorge. Frage dich: Welche Menschen tun mir gut? Welche Art von Unterstützung brauche ich gerade?


Fazit

Auch wenn du nicht alles in der Hand hast, kannst du viele Aspekte deines Lebens aktiv gestalten. Indem du dich auf das konzentrierst, was du beeinflussen kannst, Routinen entwickelst und für dich sorgst, gewinnst du Schritt für Schritt dein Gefühl von Kontrolle zurück. Dein Journal kann dich auf diesem Weg begleiten und dir helfen, deine Stärken zu erkennen und weiterzuentwickeln.

Falls du tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest, kann dir das One Day at a Time Journal als wertvolles Werkzeug dienen. Es hilft dir, deine Gedanken zu ordnen, Routinen zu entwickeln und bewusst mit deinen Emotionen umzugehen.

Schau es dir hier an:


Was hilft dir dabei, ein Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen? Teile deine Gedanken gerne in den Kommentaren!


DISCLAIMER: Ich bin keine Ärztin oder Psychologin. Dieser Text ersetzt keine medizinische, psychologische oder psychoonkologische Beratung. Er ist als einfühlsamer Begleiter in einer sehr herausfordernden Zeit gedacht – mit dem Ziel, dich emotional zu stärken und dir zu helfen, in kleinen Schritten wieder bei dir selbst anzukommen.

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