Die Idee hinter dem Journal
Ich konnte kaum einen Absatz in dem Journal beenden, ohne dass diese leise, aber hartnäckige Stimme in meinem Kopf sich meldete: „Was soll das eigentlich? Glaubst du wirklich, dass du damit jemandem helfen kannst? Das Einzige, was wirklich hilft, ist, wenn diese verdammte Krankheit einfach verschwindet.“
Damit kann ich leider nicht dienen. Aber ich kenne diesen Wunsch nur zu gut. Ich habe ihn unzählige Male gedacht, habe ihn in Gebeten an wen auch immer in den Himmel geschickt.
Was mir immer geholfen hat, war das Schreiben. Als meine Mama die Diagnose erhielt, war das Erste, was ich tat, mir ein Notizbuch zu kaufen. Denn ich wusste: Das, was jetzt auf uns zukommt, will ich nicht nur in meinem Kopf mit mir herumtragen. Es musste raus, musste aufs Papier. Und wenn sich keine Ordnung, kein Sinn darin erkennen ließ, dann war es zumindest nicht mehr in meinem Kopf gefangen.
Das Zweite, was ich tat: Ich rief meine Therapeutin an. Ich hatte meine Therapie eigentlich bereits erfolgreich beendet, doch mir war sofort klar, dass ich mich in dieser Zeit professionell begleiten lassen wollte – für mich und für meinen Sohn. Denn egal, wie groß die Angst, der Schmerz und die Trauer um meine Mama und seine geliebte Oma waren – ich wusste, für ihn würde ich weiter funktionieren müssen.
Ein Notizbuch, eine Therapeutin, meine kleine Familie und wundervolle Freundinnen haben mich gerettet.
Wenn man an einem sehr dunklen Ort schon gewesen ist, vor dem sich viele fürchten, dann kann man davon berichten. Man kann anderen Hinweise geben für ihre Reise an diesen Ort und vor allem wie man unbeschadet von dort wieder zurückkehrt.
Ich glaube, das One Day at a Time Journal ist mein Versuch, allen, die sich auf diesem herausfordernden Weg befinden, ein flexibles Werkzeug mitzugeben. Ein Hilfsmittel, das jede*r ganz individuell nutzen kann, so wie es am besten hilft. Damit man sich selbst auf diesem herausfordernden Weg nicht verliert.
Ich hoffe sehr, dass das One Day At A Time Journal ein treuer Begleiter für viele Menschen wird und ich freue mich, auf zahlreiche Rückmeldungen, um es noch besser und wertvoller werden zu lassen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Kraft für deinen Weg!
Deine Luise
DISCLAIMER: Ich bin keine Ärztin oder Psychologin. Dieser Text ersetzt keine medizinische, psychologische oder psychoonkologische Beratung. Er ist als einfühlsamer Begleiter in einer sehr herausfordernden Zeit gedacht – mit dem Ziel, dich emotional zu stärken und dir zu helfen, in kleinen Schritten wieder bei dir selbst anzukommen.